Schaumkronengeflüster. Der Wind spielt mit den Wellen. Heute Nacht war Sturm. Zeit für Bernsteinsuchende, den Tang mit klammen Fingern zu durchforsten auf der Suche nach Schätzen, die sie dann später beim Tee, mit roten Wangen und Ohren, im Licht der Kerzen stolz betrachten. Draussen am Meer jagen sich schon wieder wilde Wolken am Himmel und die Sonne blitzt nur gelegentlich durch und die Schuhabdrücke der Bernsteinsucher werden überspült von ans Ufer schlagenden Wellen, die hier und da auch Quallen mitbringen. Der Wald hinterm Strand rauscht, mit Kraft bewegen sich die Äste. Fahrradfahrer treten bei Gegenwind in die Pedale. "Wisst ihr eigentlich", fragt einer, "das es hier ein Radfahrergesetz gibt, das - egal wohin man fährt, immer Gegenwind ist?" Die anderen lachen. Aus dem schmalen Küstenwald fahren sie jetzt an alten, sturmgebeugten Häusern vorbei. Kinder toben und hüpfen lachend in Pfützen. Opas holen die neueste Zeitung, Omas schütteln die Kissen in den Fenstern auf, aus denen sie später auf den Trubel schauen werden. Und in der Ferne schlagen Herzen beim Gedanken an die Heimat.
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