Ich schreibe seit vielen Jahren immer mal wieder in unregelmäßigen Abständen Texte. Angefangen hat es mit einem Gedicht, das in einer Regionalzeitung abgedruckt wurde als ich ungefähr 14 Jahre alt war und das hat mir Mut gemacht weiterzumachen. Falls ihr meine Texte irgendwo verwenden wollt, kontaktiert mich bitte. Ich möchte gern als Autorin genannt werden, aber auch unter Kontrolle haben, wo die Texte auftauchen. DANKE!
Meerliebe. Sehnsucht nach dem Sommer
Lass mich dich spüren. Lass meine Gedanken streifen durch die endlosen wogenden Weiten grünblauen Wassers. Lass mich den Wind spüren. Lass mich die salzige Luft schmecken. Lass mich deinen Sand fühlen, der noch kalt ist von der Nacht. Ich vermisse Dich. Ich möchte Dir nah sein. An deinem Ufer sitzen. Und Steine übers Wasser hüpfen lassen, ganz früh am Morgen, wenn die See noch glatt ist. Die Sonne aufgehen sehen am Horizont. Die Sanftheit des Wassers fühlen beim ersten Baden in der Frühe, wenn die Sonne den Horizont küsst. Muscheln sammeln. Und Dich immer wieder spüren. Mit jedem Herzschlag.
heute ist verkehrte welt
heute ist verkehrte welt
ist alles auf den kopf gestellt
klein ist groß und dünn ist dick
der popo sitzt grad am genick
die nase sitzt am linken bein
und brötchen kauft das schwein heut ein
die ziege steht auf einem bein
der baum haut sich nen kuchen rein
die Woche fängt am freitag an
der maurer zieht dem klaus den zahn
und alle sitzen heute im dunkeln
während im stall die hühner schunkeln
der fuchs kommt dann zum tanz vorbei
der weihnachtsmann bringt´s osterei
und der verrückte kakadu
trägt heute marmelade im schuh
hihi.
Tag am Meer
Sonne und Wind.
Das Meer braust.
Bunte Drachen, von lachenden Kindern gehalten,
wirbeln durch die Luft.
Die Zeit wird hier bedeutungslos,
wenn die urige Kraft des Wassers auf den Strand trifft
und dieses Wohlgefühl auslöst,
am richtigen Ort zu sein.
Auf den Buhnen sitzen die Möwen
oder sie schaukeln im eisigen Wasser.
Einige fliegen auch kreischend über uns hinweg.
Hin und wieder scheint die Sonne durch den
wolkenverhangenen Himmel.
In der Ferne sind Schiffe zu sehen und die Insel Oie.
Hier an der Ostsee merkt man Ebbe und Flut nicht.
Sie ist sanfter als ihr großer Bruder, die Nordsee.
Und doch- wer sie liebt, wird immer wieder kommen.
Ich trete zurück, atme tief ein und spüre die kalte Luft.
Für heute ist es Zeit zu gehen. Aber es ist immer ein Auf Wiedersehen, niemals ein Abschied.
Sehnsucht
Die Sehnsucht ist so groß in mir,
dir etwas zu bedeuten,
wenn nur nicht meine Augen,
den Blick in deine scheuten.
Wie gerne würde meine Hand
die deine sanft berühren.
Mit meinem Herzen würd´ ich gern
an Deiner Seele rühren.
Mit meinen Küssen würde ich
dir meine Liebe zeigen
und überglücklich wäre ich,
nenn ich Dich erst mein Eigen.
Doch alles bleibt nur Fantasie,
trau ich mich´s nicht zu sagen.
Soll ich oder soll ich nicht
es endlich einmal wagen?
Detektivgeschichten
Mein Vater hat vor gut 35 Jahren von seinem Vater eine Schreibmaschine geerbt. Ich habe darauf meine ersten Geschichten geschrieben und mir vorgestellt, es wären die 30er Jahre und ich ein Detektiv wie Philip Marlowe. Mein Bleistift war eine Zigarette, und ich stellte mir vor, jemand würde mich wegen eines Falls anrufen und ich würde meinen Mantel schnappen und meine Pistole einstecken und in meinem Auto zum Tatort fahren, wo schon eine aufgelöste Blondine auf mich wartet und dann würde ich natürlich in alle Richtungen ermitteln und ein paar schweren Jungs auf die Füße treten, die mir dafür die ein oder andere Beule verpassten. Die Blondine war natürlich nie so unschuldig wie sie tat. Das alles spielte in einer anonymen Großstadt in Amerika. Was mich daran interessierte? Ich glaube, der Hang zur Gerechtigkeit in einer durch und durch verdorbenen Gesellschaft, der sich in der Figur des Detektivs manifestierte. Raymond Chandler, der Detektiv Philip Marlowe erschuf, schrieb in seinen Anfängen seine Detektivgeschichten fast zu 100% von seinem Idol Dashiell Hammett ab…er meinte, das sei legitim. Ich fand das auch und so kopierte ich meinerseits den Stil von Chandler in meinen Geschichten. Chandler wurde irgendwann besser als Hammett, dessen Detektiv-Figur Sam Spade eigentlich hauptsächlich noch über den s/w Film „Die Spur des Falken“ mit Humphrey Bogart bekannt ist. Darüber hinaus ist er fast vergessen. Ich mag die Geschichten immer noch. Manchmal, wenn ich denke, dass jeder Mensch ein früheres Leben gehabt haben könnte, bin ich der Überzeugung in den 30ern gelebt zu haben, als Detektiv irgendwo und dann puste ich imaginären Zigarettenrauch aus meinem Bleistift in die Luft und stell mir vor, in einem kleinen Büro mit meinem Namen an der Tür zu sitzen und auf das Klingeln des Telefons zu warten…
Schlepper
(c) manuela vogel
Manchmal, wenn ich sehr mit mir selber kämpfe und dann sehe ich plötzlich etwas, was mir wieder Mut macht, liebe ich Hamburg umso mehr für seine Gegensätze und seine Ausdrucksstärke. Und dann gehen mir Dinge durch den Kopf wie: Auch kleine Dinge können was bewegen oder Du bist stärker als Du denkst.
Nachts
Nachts, wenn alles dunkel ist und Ruhe einzieht, und du der einzige Mensch zu sein scheinst, der nicht schlafen kann und Stunde um Stunde darum betest, es doch zu können, denn deine Erschöpfung ist grenzenlos, dann ergreift dich Verzweiflung und wirre Gedanken ergreifen Besitz von Dir, gegen die du mit aller Macht vorgehst, und vielleicht ist es gerade dieser Kampf, der dich nicht schlafen lässt. Wer weiß schon, was Ursache und was Wirkung ist. Gedanke folgt auf Gedanke und wo der eine aufhört, fängt der andere an und verzweigt sich in etliche andere, und all das erzeugt einen Gedankenwirbel, dessen Kraft unglaublich schön wäre, wenn er nicht so negativ wäre. Die Uhr läuft unermüdlich weiter, Minute um Minute, Stunde um Stunde und du bist allein mit Dir und möchtest aus deinem Panzer raus, in einen anderen Körper ohne Narben und weil du es nicht kannst, bist du verzweifelt. Du steckst fest und bist auf immer gebunden. Du bewegst dich im Dauerstreit mit deinen Gefühlen und deinem Verstand und keiner von beiden wird ihn gewinnen, denn sie sind untrennbar miteinander verbunden. Nur scheinen sie zu pendeln wie auf einer Waage, die ihr Gleichgewicht noch nicht gefunden hat. Und so schwankst du zwischen den Extremen und alles, was dir bleibt ist die Hoffnung, dass sich irgendwann eine Balance findet und dein Ziel ist einfach, so lange durchzuhalten, bis dies geschieht. Doch es ist ein Irrglaube, eine Fantasie, ein frommer Wunsch, das Pendeln wird nie aufhören. Es wird dich weiter erschöpfen und du wirst nie wirklich zur Ruhe finden. Und die Frage, die sich damit stellt ist die, ob du damit leben kannst.
Herbst
Herbstwind weht feinkörnigen Sand über den Strand. Spaziergänger laufen da, wo vor kurzem noch Sandburgen gebaut wurden. Nur die Hunde trauen sich jetzt noch ins Wasser. Zu kalt! sagen welche. Andere: zu nass!! und grinsen sich eins. Wo die Wellen an den Strand schlagen, hinterlassen sie beim Rückzug ins Meer Muscheln und Tang. Einmal richtig den Kopf durchpusten lassen will ich. Bis sich das Denken abschaltet und man nur noch das Meer spürt. Den Sand, den Wind und das Wasser. Am schönsten ist es, allein zu sein und den Strand entlangzustiefeln, dort, wo die Wellen ans Ufer schlagen. Darauf bedacht, mir keine nassen Füße zu holen, hüpfe ich immer wieder von links nach rechts und wieder zurück. Der Wind zerrt an der Kapuze und färbt die Wangen und die Hände rot. Läuft mir doch mal jemand über den Weg, ist mit einem breiten „Moooiiiinn“ alles gesagt. Irgendwann auf dieser einsamen Wanderung bin ich eine Andere. Erschöpft, aber ruhiger. Und dann ist es Zeit umzukehren und nach Hause zu gehen, die kalten Füße in dicke Socken zu stecken, sich einen heissen Tee zu machen und sich mit einer Kuscheldecke in den Lieblingssessel zu setzen…
Mondsichelnacht
Tänzelnde Schritte auf dem Asphalt.
Fernes Lachen klingt zurück aus den Bäumen.
In dieser Nacht, die niemandem gehören will,
trinken wir Rotwein und reden über Literatur,
in einem kleinen Restaurant,
dass nur uns beide hat als einzige Gäste.
Die Brillen aufgesetzt, die noch beschlagen sind
von der Feuchtigkeit und der plötzlichen Wärme,
das Glas Rotwein in der Hand drehend,
kommen wir uns nah und halten doch Abstand.
Gerade die Literatur, die uns verbindet,
trennt uns jetzt durch sachliche Analysen.
Auch Stunden später hat sich nur der Zeiger an der Uhr gedreht.
Der Morgen erwacht und mit ihm die Welt
und wir beide gehen nach Hause.
Herzensmensch
Ein Wolkenband durchzieht
in Bahnen helles Licht.
Der Mais steht schon honiggelb
Ich such und find Dich nicht.
Ich suche überall nach Dir,
bis Dunkelheit anbricht.
Erst am Dorfrand wird´s mir klar
und schließlich find ich Dich.
Im Schatten liegt dein Grab.
Verzeih, ich wußt ´es nicht.
Das Grab ist moosbewachsen.
Die Inschrift ist nur schlicht.
Ich schwimme in Erinnerungen
Tauche in Gefühlen,
die beide mich auf ihre Art
im tiefsten Herz aufwühlen.
Noch einmal denk ich dran zurück,
wann ich Dich zuletzt sah.
der Flieder blühte weiß,
es werden zwanzig Jahr´.
Trauer schnürt das Herz mir ab
mit tausend engen Schlingen.
Mit allergrößter Kraft
muss ich um Fassung ringen.
Leise drehe ich mich um,
und gehe langsam fort
und schaue nicht zurück
und sage nicht ein Wort.
Es gibt kein Wiedersehen.
Es gibt nichts mehr zu sagen,
außer: ich werde dein Bild
für immer in mir tragen.
Schlaf gut, du lieber Herzensmensch,
im Schatten alter Buchen.
Bald schon, bald
komm Dich besuchen.
Liebeserklärung
Ich bin bei dir auch wo du bist,
du Freund meiner Seele.
Nie wieder lass ich dich los,
du Musiker meines Herzens.
Ich habe nach Dir gesucht-
mein ganzes Leben lang.
Lass uns den Augenblick bewahren,
als wir uns trafen,
und die Welt wie neu war und wir uns gehörten.
Lass uns die Träume bewahren, und die Liebe,
diesen wertvollen Schatz-
für alle Ewigkeit.
Erinnerungen
Es gibt Dinge, die nie verblassen, Menschen, die immer im Herzen sind und von beiden sollte man erzählen...nicht nur wenn der Strom ausfällt und nicht nur auf Familienfeiern. Sie sind in uns und prägen uns und ich wünsche mich manchmal zurück- nur ein ganz kleines bisschen...als die Welt sich noch um die Menschen drehte und man mit den Hühnern aufstand und dicke Federbetten hatte und eine quietschende Schaukel vor dem Fenster stand, und wir durch den Mais liefen und die Menschen, denen man begegnete, Eindruck machten, durch das was sie waren und nicht nur, durch das was sie hatten. Das hier ist die Erinnerung an einen ganz lieben Menschen, der mich berührt hat und immer bei mir sein wird...
Meine Ur-Oma war eine sehr schöne, im Alter etwas rundliche, aber herzliche Frau mit schlohweißem Haar, dass sie noch immer wie ein junges Mädchen geflochten trug. Ihren Mann hatte sie früh verloren. Ein Bild, dass ihn zeigt, hing einem Heiligenbild gleich an der Wand im Schlafzimmer. Sie wohnte noch immer in dem Gutshaus, in dem sie einst den Gutsherrn als Magd gedient hatte. Sie lebte in bescheidenen Verhältnissen. Eine Toilette gab es nicht, nur ein Plumpsklo mitten in einem kleinen Waldstück vor dem Gutshaus und gekocht wurde auf einem Herd, den man mit Holz anheizen musste. Ich verbrachte oft meine Ferien bei ihr.
Wenn mein Vater und ich mit dem Rad ankamen, schlachtete sie als erstes ein Huhn. Es gab kein Telefon, dass unsere Ankunft hätte ankündigen können. Das geschlachtete Huhn kam in einen Eimer und blutete aus. Später wurde es abgekocht und die Federn wurden gerupft. Die Hände meiner Großmutter waren rissig und groß. Sie hatte viel auf dem Feld gearbeitet, eine größere Schulbildung besaß sie nicht. Und doch war sie voller Weisheit. Voller, durch die Jahre gewachsenen Erfahrungen, die tiefen Prägungen, die das schwere Leben bei ihr hinterlassen hatten und die sie nicht verbittert gemacht hatten trotz vielerlei Ungerechtigkeiten. Sie hatte die Nazis erlebt, den Krieg und dessen Ende, als die Russen kamen, später dann die DDR-Zeit. Die Wende blieb ihr erspart, sie starb kurz davor.
In meiner Erinnerung wird sie immer sein. Sie prägte mich durch ihre einfache Art, das Leben hinzunehmen als etwas, das kommt und geht, und ermutigte mich, mein Glück in einfachen Dingen zu suchen. Oft vergesse ich das im Alltag. Doch es gibt auch Momente, an denen ich mich erinnere, wie es ist, auf der zwischen zwei Birken befestigten Bank zu sitzen und von der Sonne kitzelte die Nase. Ich sehne mich danach, ihr weißes Haar zu kämmen und nach dem Geruch nach Kartoffeln im Keller. Das Leben heute ist anders. Das Gutshaus gibt es noch, die alten Gutsherrn kamen nach der Wende zurück und renovieren Stück für Stück das alte Haus. Ich wohne weit weg, in der Stadt. Fast zwanzig Jahre war ich nicht mehr im Dorf. Doch die Erinnerungen verblassen nur, wenn man es zulässt.
Samstag morgen um vier
In leisen Schritten hat sich etwas an mein Bett herangetapst. Eine kleine Hand greift nach mir. Eine Stimme ruft meinen Namen. Spielen sollen wir? Sonst kitzel ich Dich bis du lachst, verkündet die Stimme und ich öffne ein Auge. Ein liebes Kindergesicht strahlt mich an. Komm, sagt die Stimme. Ich muss grinsen. Um vier Uhr morgens schleichen wir am Schlafzimmer der erschöpften Eltern vorbei ins Wohnzimmer, und bauen ein Haus aus Legosteinen, in dem ein Elefant Seite an Seite mit einem Feuerwehrmann lebt. Um 5 gibt’s ne Milch und ein Marmeladenbrot, und um 6 schlaf ich selig mit meinem kleinen Freund, eng aneinander gekuschelt, auf der Couch beim Bücherlesen ein.
Am Meer
Schaumkronengeflüster. Der Wind spielt mit den Wellen. Heute Nacht war Sturm. Zeit für Bernsteinsuchende, den Tang mit klammen Fingern zu durchforsten auf der Suche nach Schätzen, die sie dann später beim Tee, mit roten Wangen und Ohren, im Licht der Kerzen stolz betrachten. Draußen am Meer jagen sich schon wieder wilde Wolken am Himmel und die Sonne blitzt nur gelegentlich durch und die Schuhabdrücke der Bernsteinsucher werden überspült von ans Ufer schlagenden Wellen, die hier und da auch Quallen mitbringen. Der Wald hinterm Strand rauscht, mit Kraft bewegen sich die Äste. Fahrradfahrer treten bei Gegenwind in die Pedale. "Wisst ihr eigentlich", fragt einer, "das es hier ein Radfahrergesetz gibt, das - egal wohin man fährt, immer Gegenwind ist?" Die anderen lachen. Aus dem schmalen Küstenwald fahren sie jetzt an alten, sturmgebeugten Häusern vorbei. Kinder toben und hüpfen lachend in Pfützen. Opas holen die neueste Zeitung, Omas schütteln die Kissen in den Fenstern auf, aus denen sie später auf den Trubel schauen werden. Und in der Ferne schlagen Herzen beim Gedanken an die Heimat.
Jetzt
Während ich
im Stillen
hier sitze
und an Dich denke,
malt mein Kopf
Bilder von uns zweien
und mein Herz summt dazu
beschwingt im Takt der Liebe.
Schicksal eines Schreibenden
Schlafen. Die Geschichten in meinem Kopf nehmen Formen an. Fantasie in Kurzfilmen. Wach auf! Schreib sie nieder, die Geschichten in deinem Kopf! Sonst sind sie verloren. Im Nirvana begraben für immer und alle Zeit. Stift und Zettel liegen neben dem Bett parat, die ersten Worte Gekritzel kommen aufs Papier. Ich arbeite gegen die Uhr, das Kurzzeitgedächtnis fängt schon an zu löschen…schnell!!! Doch ach, nach drei Worten ist Schluss. Nie wieder werde ich fassen können, was eben noch so klar vor mir lag. Nie schreiben können, was mich eben noch zu Tränen rührte. Fluchend im Gedächtnis kramend nach Worten, die mir im Traum so lebendig schienen, versuche ich schließlich das Einzige, was mich retten könnte. Ich sinke zurück in mein Bett und lösche das Licht. Komm wieder, Traum und schenk Dich mir nochmal! Ich bitt Dich! Und bleib, bis Dich des Dichters Hand aufs Papier gebannt hat.
Ostsee
Die See ist sanft und die Wellen schlagen an das Ufer, Muscheln und Tang verfangen sich ineinander und der Sand ist noch feucht von der kühlen Nacht. Die ersten Strahlen der Sonne tänzeln auf dem Wasser und dein Strand ist noch leer bis auf mich und die Möwen, die kreischend über Dir kreisen. Mein Herz träumt von diesen Augenblicken aus der Ferne und sehnsüchtig erwartet es eine Rückkehr. Und bin ich da und atme die klare, salzige Seeluft, spüre, wie ein leichter Wind den Strandsand über mich streichen lässt, und wie die angenehme Kühle des Wassers mich umfängt, dann bin ich angekommen und in mir ruht alles und ich fühle die ganze Schönheit, die du bereithältst für jeden von uns.
Hamburg, deine Kneipen
Ich liebe Kneipentourismus. Das ist, wenn man in einer Kneipe ein Bier trinkt und dann zur nächsten Kneipe weiterzieht. In Hamburg kann man das gut. Es gibt überall diese kleinen Kneipen. Im Hintergrund läuft alternative Musik, regelmäßig schaut man Tatort, ab und an spielt ne Ein-Mann-Band. Man knabbert Erdnüsse, die Schalen schmeißt man auf den Boden, das ist so gewollt. Das Licht ist schummrig, man sitzt auf unbequemen Stühlen oder auf der breiten Fensterbank, maximal 3 Stühle passen auch noch direkt an die Bar. Das Klo ist ein Relikt für sich und so schmal, dass man befürchtet, stecken zu bleiben. Das Interieur ist alt, aber sauber, an den Wänden tausend Sprüche und Kritzeleien. Der Kneipier ist ein Urgestein, er kennt ganz Hamburg. Ich mag diese Kneipen. Sie haben etwas uriges, der Schlag Menschen, der hier sitzt, ist das echte Hamburg, das alte Hamburg- jenseits von der noblen HafenCity und der Elbphilharmonie. Hier kann man sein, wie man ist. Und wenn das Bier ausgetrunken ist, zieht man eine Ecke weiter, trifft andere Menschen, hört andere Geschichten und eine andere Musik. Der Kreis schließt sich, wenn man irgendwann genug hat für die Nacht, zu viel Bier und Zigaretten konsumiert, zu viele Geschichten und Songs gehört hat. Und dann kehrt man wieder heim- in seine eigenen vier Wände und die Nacht umfängt einen wie einen Freund und geleitet einen sicher nach Hause.
Schreiben
Schreiben. Lebenselixier. Im Traum reihen sich die Wörter aneinander zu Wortgebilden, die sich im Wachen schnell wieder verlieren. Darum schnell ans Werk, sobald sich die Augen auftun.
Später dann, beim Tee, nochmal Korrektur lesen. Unsinniges streichen, anderes ergänzen. Immer wieder kreist der Stift über den Worten, eine zensorische Diktatur, selbst auferlegt. Irgendwann finden alle Worte ihren Platz, das Ganze einen Sinn.
Erst dann entspannt sich der Verstand, und Stift und Notizbuch finden wieder ihren Platz neben dem Bett und der Geist noch einmal einen kurzen Schlaf. Bis zum nächsten Wörtertraum.
Sommer
Wolkenfetzen
über strahlendem Blau
Sommersonne.
Die Luft flirrend heiß-
und von einer leichten Brise begleitet
schlagen kleine Wellen ans Ufer der See.
Zehen, die den leicht feuchten Sand kneten,
fernes Kinderlachen,
Idylle, die keiner stört
an diesem Tag.